Endlich ist er da! Mein erster Heftroman! In der Bastei Gruselserie Gespenster-Krimi ist er am 20.01.2024 erschienen: Die Formel der Hölle!
Hier bekommt ihr exklusiv eine Leseprobe. Bestellen könnt ihr den Roman als eBook im Bastei-Shop oder signiert bei mir.
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Die Formel der Hölle
2024 © Alexander Weisheit
(weisheit(at)weisheitsperlen.de)
„Dr. Nikolai Frank sah mit enttäuschtem Blick in den kleinen Gitterkäfig vor sich auf dem schweren Arbeitstisch. Darin lag eine tote Ratte.
Tief atmete er ein und aus. Er war frustriert. Das Experiment war ihm abermals nicht gelungen. Was machte er nur falsch? Woran lag es, dass seine Versuche jedes Mal scheiterten?
Der groß gewachsene Mann mit den grauen halblangen Haaren und dem stoppeligen Bart öffnete den Käfig und nahm das tote Tier heraus. Mit einer beiläufigen Bewegung warf er es in den Kamin, wo sofort Flammen nach ihm griffen und einen Geruch von verbranntem Fleisch verbreiteten.“
Den leeren Käfig stellte er in die Ecke seines Labors. Dann nahm er an dem schweren, hölzernen Arbeitstisch Platz, zog ein ledergebundenes Notizbuch aus einer Schublade und notierte den erneuten Misserfolg.
Es war zum Verzweifeln! Ein Durchbruch wollte sich einfach nicht einstellen. Wie lange forschte er bereits an dem Serum? Zehn Jahre? Zwanzig Jahre? Er wusste es selbst nicht mehr genau. Auf jeden Fall war es eine lange Zeit gewesen, in der er immer wieder versuchte, das Extrakt herzustellen.
Sein Blick fiel auf die Versuchsanordnung auf dem Nebentisch. Hier waren Reagenzgläser, Tiegel, Schalen und Bunsenbrenner aufgebaut, die er für seine Experimente nutzte.
Nikolai massierte sich die Schläfen. Er bekam Kopfweh. Es war besser, wenn er für heute seine Forschungsarbeiten einstellte. Morgen war auch noch ein Tag, an dem er ausgeruht weiterarbeiten konnte. Dann würde er sich erst mal um sein Tagesgeschäft kümmern, denn Nikolai Frank war ein angesehener Mediziner in der Hauptstadt des britischen Empire im auslaufenden 19. Jahrhundert.
Er hatte seine Arztpraxis im Londoner Stadtteil Paddington bereits vor vierzig Jahren aufgebaut. Daran schloss sich sein Labor an, in dem er nach den Sprechstunden seine Experimente durchführte.
Eine Frau und Familie hatte er nie gehabt. Sein Leben war ganz der Medizin und der Forschung gewidmet. Jetzt war er knapp sechzig Jahre alt und stolz auf das, was er bisher alles geschafft hatte.
Deshalb verzweifelte er auch fast daran, dass es ihm seit so vielen Jahren nicht gelingen wollte, dieses Serum herzustellen. Dabei glaubte er, damit einen riesigen Durchbruch in der Medizin erreichen zu können. Das Mittel sollte kranke Menschen wieder auf die Beine bringen, ihre Vitalität steigern und sie schneller gesund machen.
Dr. Nikolai Frank nahm seinen Mantel von der Garderobe und zog ihn über. Den Kamin hatte er runterbrennen lassen, seinen Arbeitstisch aufgeräumt, wichtige Dokumente und Utensilien weggeschlossen. Bevor er sein Labor verließ, schnappte er sich noch den an der Seite stehenden Regenschirm. Er öffnete die Tür und trat hinaus in die herbstliche Dunkelheit. Nieselregen empfing den Mediziner, aber zum Glück hatte er es nicht weit bis nach Hause.
Was Nikolai nicht mehr mitbekam nachdem er die Labortür geschlossen hatte, war ein bläuliches Leuchten. Es entstand mitten im Raum und bewegte sich langsam auf die verschlossene Schublade des schweren Arbeitstisches zu. Es verschwand durch die schmalen Ritze in der Lade, legte sich wie eine nebelartige Decke über das Notizbuch des Doktors und verschwand darin ...
Fortsetzung im Heftroman ...